Kirchberger mit starker Performance in Magny Course
27. August 2024 Zurück zur Artikelübersicht »

 

Magny-Cours/Frankreich: Nach dem ersten Test in der „Formel 1 des GT3-Sports“ vor wenigen Wochen am Nürburgring stand für das Kirchberger GT3-Team Eastalent Racing am vergangenen Wochenende vom 23. bis 25. August die zweite große Herausforderung der Saison an. Das Team um Teamchef Peter Reicher ging in der Sprintserie der Fanatec GT World Challenge Europe Powered by AWS an den Start. Die einzige kleine Vorgabe seitens des Teamchefs lautete: „Bitte lasst uns unter den besten 20 ins Ziel kommen.“ Um es vorwegzunehmen: Dieses Ziel haben sie mehr als erfolgreich umgesetzt.

In den freien Trainings deutete sich bereits eine kleine Sensation an. Der Audi R8 LMS evo II war immer unter den besten Teams zu finden. Als dann Christopher Haase den Audi im ersten Zeittraining auf Platz 4 stellte, war klar: Die Österreicher wollen in den Sprintrennen ein Wörtchen mitreden. Mit Platz 10 im ersten Rennen und Platz 9 im zweiten war das Märchen von Magny-Cours perfekt.

Teamchef Peter Reicher berichtet dazu: „Platz vier im Zeittraining, Platz zehn und Platz neun in den beiden Rennen – das ist wie ein großes Märchen. Wenn du plötzlich feststellst, dass du in der größten Liga der GT3-Fahrzeuge mit den besten Sportfahrern der Welt mithalten kannst – das ist unbeschreiblich. Vielleicht kann man es so beschreiben: Stell dir vor, du wirfst einen Goldfisch in ein Becken voller Piranhas. Am Ende des Tages muss ich festhalten, dass sich die Mannschaft wieder einmal stark gesteigert hat. Am Rennsonntag war unser Boxenstopp der zehntschnellste aller Teams. Dazu muss man bedenken, dass wir die Boxenstopps erst seit zwei bis drei Monaten üben. Andere Teams haben da jahrelangen Vorsprung. Die Qualität und das Engagement unserer Mechaniker sind Weltklasse. Und wenn ich von Weltklasse spreche, muss ich auch unsere Ingenieure erwähnen, die dieses Ergebnis möglich gemacht haben. Last but not least sind es unsere Fahrer, die dieses großartige Ergebnis nach außen tragen. Sowohl Christopher als auch Simon haben einen Weltklasse-Job gemacht. Mein großes Dankeschön geht an Christopher Haase. Er bringt das Team in die Oberliga des GT3-Sports. Ohne ihn wäre das nicht möglich. Mir gefällt die Zusammenarbeit zwischen Christopher und Simon sehr gut. Das alles wäre aber auch nicht möglich ohne unseren kleinen Treffpunkt, das Catering-Zelt. Unsere Renate hält mit ihrer vorzüglichen Küche das Team zusammen. Sie hat einen großen Anteil daran, dass sich alle im Team wohlfühlen.“

Simon Reicher sah das Wochenende aus seiner Sicht so: „Wir haben ja unsere ersten Erfahrungen in der Endurance der Fanatec GT World Challenge Europe Powered by AWS machen können. Da haben wir ja schon feststellen müssen, dass die Kirchen recht hoch hängen. Demzufolge fielen die Erwartungen bei mir recht nüchtern aus. Gefühlt ist die Sprintserie noch schwieriger als die Endurance-Serie. In der Sprintserie geht alles extrem knapp zu. Da ist kein Platz für ’schauen wir erst einmal‘. Auch wenn wir das ein oder andere Problemchen in den freien Trainings hatten, legte Christopher ein Weltklasse-Zeittraining hin. Mit Platz vier blieb uns allen der Atem stehen. Das war unglaublich. Im Rennen tat ich mich schwer. Ich kam einfach nicht in meinen Rhythmus und beendete das Rennen noch auf Platz zehn. In meinem Zeittraining am Sonntagmorgen war die Zielsetzung, unter die besten 20 zu fahren, und das hat mit Platz 17 auch gepasst. Das Zeittraining war extrem schwierig – drei Rotphasen, viele gelbe Flaggen, alles war extrem knapp. Zumal dir zehn Minuten Zeittraining nicht viel Spielraum lassen. Das Rennen haben wir dann auf Platz neun beendet. Wären wir kein Gaststarter, wären wir zweimal in den Punkterängen ins Ziel gekommen. Was für ein grandioser erster Auftritt in der Sprintserie der Fanatec GT World Challenge Europe Powered by AWS. Das gesamte Team, jeder Einzelne, kann stolz auf seine Leistung sein. Damit haben wir unsere Erwartungen mehr als übertroffen.“

Aufgrund dieses großartigen Einstands ließ sich Peter Reicher zu folgender Aussage hinreißen: „Auch wenn es momentan nicht zu unserer Personalsituation passt, habe ich mich dazu entschlossen, das Finale der Sprintserie der Fanatec GT World Challenge Europe Powered by AWS in Barcelona zu absolvieren.“ Das Rennen findet vom 11. bis 13. Oktober statt.

 

profil

Der 24-jährige Simon Reicher ist im Motorsport kein Unbekannter. Seine Karriere begann im Alter von 8 Jahren. Klassisch – auf der Kartbahn. „Ich bin froh im Kartsport, der klassischen Schule des Motorsports, aufgewachsen zu sein.“ Und das mit Erfolg. 2014 gewann das österreichische Motorsport Talent die 43. Trofeo delle Industrie im italienischen Lonato.

Nach seiner aktiven Zeit im Kartsport wechselte der Österreicher 2016 in den Automobil Rennsport. Dort gab er 2016 und 2017 sein Debüt mit dem niederländischen Certainty Racing Team in dem Renault Clio Cup Central Europe und in der TCR Germany. 2018 präsentierte sich er mit dem renommierten YACO Racing Team im Cockpit eines Audi RS 3 LMS bei den ADAC TCR Germany.

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