13. August 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Es wird keine Premiere für den 18-jährigen Österreicher, wenn am kommenden Wochenende vom 17. bis 19. August die Motoren der ADAC TCR Germany in dem niederländischen Zandvoort dröhnen. „Es ist meine Heimstrecke. Nirgendwo habe ich mehr Runden gedreht als in Zandvoort. Hier habe ich viele Freunde und Unterstützer und fühle mich sehr wohl. Gerne denke ich auch an den ersten Roll out in meinem Audi RS 3 im Februar 2017 zurück“, schwärmte Simon Reicher.
In den letzten Monaten hatte sich der Kirchberger viel vorgenommen. Startete zuversichtlich mit seinem Team YACO Racing in die neue Saison der ADAC TCR Germany. Doch davon ist in den letzten Wochen nicht mehr viel übriggeblieben. „Mein Team macht eine sensationelle Arbeit. Nach jedem Rennen wird der Audi zerlegt. Alle Teile werden begutachtet und ggf. ausgetauscht. Alle Serviceintervalle werden absolut minutiös durchgeführt. Doch leider haben wir immer wieder in den entscheidenen Momenten kein Glück und irgendein Bauteil quittiert seinen Dienst. Es ist frustrierend“, zeigte sich der Schüler der 8. Klasse des Werkschulheims Felbertal sichtlich geknickt.
Wir schauen mal zurück auf die Saison. Beim Auftakt in Oschersleben war es noch ein Fehler des 18-Jährigen, der ihn und das Team um den Erfolg ihrer harten Arbeit gebracht hat. In Most riss dann ein Bauteil am Getriebe und am Red Bull Ring die Halterung der Bremskühlung. Am Nürburgring war es dann die Antriebswelle, die mitten im Zeittraining ihren Dienst quittierte. „Es war nicht die erste Antriebswelle in dieser Saison. Auch nicht das erste Radlager, das uns immer wieder Probleme macht. Wir müssen es in der zweiten Hälfte der Saison unbedingt hinbekommen, dass alle Bauteile zuverlässig halten. Ich persönlich habe zwar keine Ahnung, wie das gehen soll, doch hoffe ich, dass ich meinem Team endlich ein tolles Ergebnis als Lohn für ihre harte Arbeit einfahren kann“, berichtet der Österreicher.
Ist für Simon Reicher und sein YACO Racing Team die Zeit in Zandvoort gekommen? „Wir wären bereit dafür. Wir werden wieder alles auf das Zeittraining setzten, dann erledigt sich der Rest von ganz allein. Bereits ab Platz acht ist der Unterschied gewaltig. Da herrscht ein Hauen und Stechen, das niemals gutgehen kann. Bis Platz vier wird schon ganz anders gefahren. Also müssen wir in Zukunft den Audi dort abstellen“, analysierte Simon Reicher die Marschrichtung für den Rest der Saison.
Die ADAC TCR Germany wird auch vom 17. bis 19. August wieder im Rahmenprogramm der ADAC GT Masters ausgetragen. Diesmal auf dem niederländischen Dünenkurs von Zandvoort. Die Rennen werden wieder in gewohnter Qualität auf dem deutschen Sender Sport 1 als auch im Internet auf sport1.de live zu verfolgen sein. Simon Reichers erstes freies Training beginnt am Freitagmittag um 12.20 Uhr.
Der 24-jährige Simon Reicher ist im Motorsport kein Unbekannter. Seine Karriere begann im Alter von 8 Jahren. Klassisch – auf der Kartbahn. „Ich bin froh im Kartsport, der klassischen Schule des Motorsports, aufgewachsen zu sein.“ Und das mit Erfolg. 2014 gewann das österreichische Motorsport Talent die 43. Trofeo delle Industrie im italienischen Lonato. Nach seiner aktiven Zeit im Kartsport wechselte der Österreicher 2016 in den Automobil Rennsport. Dort gab er 2016 und 2017 sein Debüt mit dem niederländischen Certainty Racing Team in dem Renault Clio Cup Central Europe und in der TCR Germany. 2018 präsentierte sich er mit dem renommierten YACO Racing Team im Cockpit eines Audi RS 3 LMS bei den ADAC TCR Germany. |