Eastalent Racing gastiert in der GT World Challenge am Nürburgring
01. August 2024 Zurück zur Artikelübersicht »

 

Nürburgring/Rheinland-Pfalz: 50 GT3-Boliden mit insgesamt 150 Fahrern, die allesamt die Crème de la Crème der Grand-Turismo-Fahrer repräsentieren, gingen am vergangenen Wochenende vom 26. bis 28. Juli im Rahmen der Fanatec GT World Challenge Europe Powered by AWS am Nürburgring an den Start. Mit von der Partie war das Team aus Kirchberg bei Mattighofen unter der Leitung von Teamchef Peter Reicher. „Das Team von Eastalent Racing ist meiner Meinung nach bereit, den nächsten Schritt zu gehen. Sollte ich mich irren, müssen wir weiter daran arbeiten. Wenn nicht, werde ich ernsthaft in Erwägung ziehen, in der Saison 2025 in der GT World Challenge zu starten. Es ist wichtig zu wissen, wo man steht, um die eigenen Grenzen auszuloten“, erklärt Teameigner Peter Reicher und fügt hinzu: „Wir konnten uns die Startnummer 84 aussuchen, eine Zahl, die mit dem Alter meines Vaters und Simons Opa in Zusammenhang steht. Sie wird uns bestimmt Glück bringen.“

War beim Aufbau am Donnerstag das Wetter noch mit den Männern des Teams gnädig, zeigte sich das Eifelwetter von Freitagmorgen bis in die Samstagnacht in seiner typischen Manier: graue, tiefhängende Wolken und viel Regen.

Das Reglement der Fanatec GT World Challenge Europe Powered by AWS sieht drei Fahrer pro GT-Fahrzeug vor. In den Farben der Eastalent-Crew starteten der Pole Karol Basz, der Spanier Albert Costa Balboa sowie der Österreicher Simon Reicher. Jeder der drei Piloten fährt ein Zeittraining. Anschließend werden alle drei Zeiten addiert und durch drei geteilt. Das Ergebnis bestimmt dann den Startplatz für das dreistündige Endurance-Rennen. Pünktlich zu den drei Zeittrainings am Sonntagmorgen kam die Sonne heraus, und alle Fahrer konnten ihre Trainings im Trockenen absolvieren. Doch wenn sich 50 GT3-Boliden den Asphalt der Nürburgring-Grand-Prix-Strecke teilen, bleibt wenig Platz für den Einzelnen. Der Glückliche ist derjenige, der ohne Zwischenfälle eine einigermaßen freie Lücke findet. Dieses Glück hatte keiner der drei Eastalent Racing-Piloten. Am Ende stand Platz 25 auf dem Tableau. „Schade, da war mehr drin, aber so ist nun mal Racing. Ein klein wenig Glück gehört auch dazu“, analysierte Teameigner Peter Reicher das Zeittraining.

Das Rennen am Sonntagnachmittag verlief eher durchwachsen. Simon Reicher, der den Start fuhr, machte seine Sache sehr gut. In den ersten Runden hielt er sich aus allen Zweikämpfen heraus und positionierte den Audi R8 LMS evo II auf Platz 21. Eine Stärke des Teams waren in der Vergangenheit die Boxenstopps, bei denen sie immer punkten und Plätze gutmachen konnten. Doch weder der Wechsel von Reicher auf Karol Basz noch der Wechsel von Basz auf Albert Costa Balboa brachten Vorteile. Alle drei Piloten konnten mit ihren Rundenzeiten immer wieder auf sich aufmerksam machen. Am Ende fuhr Albert Costa Balboa den Audi als 26. ins Ziel.

Peter Reicher berichtete über den Testlauf des Teams am Nürburgring: „Erstens habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass wir in dieser Serie mithalten können und nicht dem Feld hinterherrollen. Insgesamt müssen wir noch einige Kleinigkeiten besser machen. Wir haben uns beim ersten Tankstopp eine Strafe von 15 Sekunden Standzeit eingefangen, da wir zwei Sekunden zu schnell waren. Summa summarum hätten wir unser Ziel, unter die besten 20 Fahrzeuge zu kommen, erreichen können. Den ersten guten Eindruck haben wir gewinnen können. Wie es weitergeht, müssen wir abwarten. Unabhängig davon ist es eine unglaublich starke Serie. Die ersten 15 wissen alle, wie man am Lenkrad dreht.“

„Das Wochenende begann mit den freien Trainings sehr ordentlich. Wir konnten zeigen, dass wir vom Speed her mithalten können. Dies dann im Zeittraining und Rennen zusammenzubringen, ist hier in der GT World Challenge eine ganz andere Hausnummer. Wir mussten im Rennen einiges lernen und haben uns eigentlich nur selbst geschlagen. Ein Platz um die 18. bis 20. Position wäre machbar gewesen. Damit hätten wir unsere eigenen Erwartungen erfüllen können. Doch dazu hätten ein paar Faktoren besser zusammenpassen müssen. Dafür, dass wir das erste Mal in der Formel 1 des GT3-Sports gestartet sind, können wir alle extrem stolz auf uns sein. Nun gilt es, unsere Hausaufgaben zu machen“, erklärte Simon Reicher nach dem Zieleinlauf.

Nach einer kleinen Sommerpause steht für die Österreicher ihr Heimrennen in der GT Open am Red Bull Ring an. Das Event findet vom 13. bis 15. September statt.

 

 

profil

Der 24-jährige Simon Reicher ist im Motorsport kein Unbekannter. Seine Karriere begann im Alter von 8 Jahren. Klassisch – auf der Kartbahn. „Ich bin froh im Kartsport, der klassischen Schule des Motorsports, aufgewachsen zu sein.“ Und das mit Erfolg. 2014 gewann das österreichische Motorsport Talent die 43. Trofeo delle Industrie im italienischen Lonato.

Nach seiner aktiven Zeit im Kartsport wechselte der Österreicher 2016 in den Automobil Rennsport. Dort gab er 2016 und 2017 sein Debüt mit dem niederländischen Certainty Racing Team in dem Renault Clio Cup Central Europe und in der TCR Germany. 2018 präsentierte sich er mit dem renommierten YACO Racing Team im Cockpit eines Audi RS 3 LMS bei den ADAC TCR Germany.

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