Simon Reicher: „Das lief nicht nach Plan“
03. Juni 2021 Zurück zur Artikelübersicht »

Vergangenes Wochenende (28. bis 29. Mai) war Simon Reichers erster Einsatz in der GT World Challenge Europe. Die GT Meisterschaft gastierte im südfranzösischen Le Castellet, auf dem 5.791 Meter langen Rundkurs von Paul Ricard. Eine Strecke, die der 21-Jährige zuvor nur als weißen Fleck in seiner jungen Motorsport Karriere kannte. „Es ist eine großartige Strecke. Sie macht unglaublich viel Spaß zu fahren. Allerdings ist sie aufgrund ihrer Dimensionen extrem anspruchsvoll. Die Breite des Asphalts ist so enorm, dass Du anfangs Schwierigkeiten hast die richtige Linie zu finden. Du weißt vor Schreck gar nicht wo Du hinfahren sollst. Definitiv eine Herausforderung“, berichtet der Kirchberger.

Gemeinsam mit seinen beiden Teamkollegen, dem Niederländer Milan Dontje und dem Deutschen Patrick Kolb, galt es zunächst ein perfektes Setup für alle drei Fahrer auszuarbeiten. Dabei ist Simon Reicher der Audi R8 LMS Sportwagen des Teams Car Collection aus diversen 12- und 24-Stunden Klassikern gut bekannt. Doch nach den ersten Runden stand fest: „Das habe ich mir ein klein bisschen anders vorgestellt“. Der Anlass seiner Äußerung war schnell ausgemacht. Von 47 GT3-Boliden war der Car Collection Audi mit der Startnummer 24 das langsamste Auto im Feld. „Ok – die GT World Challenge Europe ist die Champions League des GT3 Sports. Es ist kein Vergleich zur GT Masters. Und wer einen Blick in die Starterlisten der GT World Challenge Europe wirft, stellt fest, dass sämtliche Teams und Fahrer die Besten sind, die man im GT3 Sport findet.“

Das Wochenende in Zahlen. Erstes freies Training Platz 47. Pre-Qualifying Platz 47 sowie in den drei Zeittrainings Plätze 43, 45 und 47. Das bedeutete Startplatz 47 für das 1000-Kilometer Rennen am Samstag.

„Das war ein Wochenende zum Vergessen. Von uns dreien hatte Milan zwei Sekunden Rückstand auf die Schnellsten, während Patrick und mir gleich drei Sekunden fehlten. Ich kann nicht einmal genau sagen, woran es lag. Es wird eine Mischung aus vielen Dingen gewesen sein, warum es bei uns klemmte. Ein Anteil lag sicherlich bei mir. Dennoch war es eine wichtige Erfahrung für mich und ich habe viel Neues gelernt. Unter anderem, dass sich eine kluge Rennstrategie und das Heraushalten aus unnötigen Zweikämpfen lohnen. So konnten wir Stunde für Stunde ein bisschen was gut machen und landeten am Ende auf Platz 33“, resümierte der Kirchberger. 

Simon Reichers nächster Stopp ist seine Heimat. Das ADAC GT Masters gastiert bald auf dem Red Bull Ring. Der Student wird nur wenige Kilometer von seinen Großeltern entfernt mit YACO Racing um wertvolle Punkte in der Meisterschaft kämpfen. Die Veranstaltung findet vom 11. bis 13. Juni mit je 3000 Zuschauer täglich statt. „Ich freue mich wahnsinnig darauf unsere Fans wieder begrüßen zu können!“  

 

profil

Der 24-jährige Simon Reicher ist im Motorsport kein Unbekannter. Seine Karriere begann im Alter von 8 Jahren. Klassisch – auf der Kartbahn. „Ich bin froh im Kartsport, der klassischen Schule des Motorsports, aufgewachsen zu sein.“ Und das mit Erfolg. 2014 gewann das österreichische Motorsport Talent die 43. Trofeo delle Industrie im italienischen Lonato.

Nach seiner aktiven Zeit im Kartsport wechselte der Österreicher 2016 in den Automobil Rennsport. Dort gab er 2016 und 2017 sein Debüt mit dem niederländischen Certainty Racing Team in dem Renault Clio Cup Central Europe und in der TCR Germany. 2018 präsentierte sich er mit dem renommierten YACO Racing Team im Cockpit eines Audi RS 3 LMS bei den ADAC TCR Germany.

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