01. Juli 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Die Veranstalter der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) haben größte Anstrengungen auf sich genommen damit am vergangenen Samstag (27.06.) die erste Motorsport Veranstaltung nach dem COVID-19 Lockdown durchgeführt werden konnte.
Der Österreicher Simon Reicher zeigte sich bereits nach dem ersten freien Training beeindruckt: „Ich habe letztes Jahr auf der Nürburgring Nordschleife meine Permit in einem BMW 320i gemacht. Mit einem knapp 600 PS starken GT3 Audi R8 ist das eine ganz andere Dimension. Und um ehrlich zu sein: Ich bin sprachlos. Das ist eine Mischung zwischen „total verrückt“ und „geht überhaupt nicht“. Mit einem GT3-Boliden um eine solche Strecke fahren zu dürfen ist ein großes Privileg. Ich bin wahnsinnig froh dies genießen zu dürfen.“
Bei dem 4-Stündigen-Rennen der 51. Adenauer ADAC Rundstrecken Trophy ging es für das Team EFP Car Collection by TECE in aller erster Linie darum, so viele gemeinsame Testkilometer wie möglich zu sammeln. Dazu erklärt der Kirchberger: „Wir konnten letzte Woche den Nordschleifen-Routinier Jan-Eric Slooten für uns gewinnen. Gemeinsam mit Pierre Kaffer und Elia Erhardt sind wir nun als Team komplett und können uns auf die große Aufgabe – die 24 Stunden vom Nürburgring – im Rahmen der NLS-Läufe vorbereiten. Mit einem vierten Platz in der Pro-AM Wertung der Klasse SP9 und einem 17. Platz in der Gesamtwertung ist zwar noch etwas Luft nach oben, doch der Anfang ist uns meiner Meinung nach schon sehr ordentlich gelungen.“
Doch auch wenn das erste Rennen nach dem Corona-Lockdown noch viele Jahre in aller Munde sein wird, erinnert sich Simon Reicher auf seine eigene Art: „Das hat nach acht Monaten Abstinenz einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht. Endlich wieder Rennfeeling, echte Autos, alle auf einen Haufen, auf einer der beeindruckendsten Rennstrecken der Welt – mit all diesen bunten Autos zusammen um die Wette zu fahren, ist einfach nur schön. Aber auch das Hygiene-Konzept hat mich beeindruckt. Aus meiner Sicht haben sich alle an die Vorgaben gehalten und es hat wunderbar funktioniert, auch wenn das Fehlen der Zuschauer und das „Freiluft-Fahrerlager“ sehr gewöhnungsbedürftig waren.“
Das nächste Mal wird der Grazer Student beim fünften Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie erneut mit seinen Teamkollegen wichtige Testkilometer absolvieren. Das 6-Stunden-Rennen kann am 29.08. auf vln.de im Livestream verfolgt werden.
Der 24-jährige Simon Reicher ist im Motorsport kein Unbekannter. Seine Karriere begann im Alter von 8 Jahren. Klassisch – auf der Kartbahn. „Ich bin froh im Kartsport, der klassischen Schule des Motorsports, aufgewachsen zu sein.“ Und das mit Erfolg. 2014 gewann das österreichische Motorsport Talent die 43. Trofeo delle Industrie im italienischen Lonato. Nach seiner aktiven Zeit im Kartsport wechselte der Österreicher 2016 in den Automobil Rennsport. Dort gab er 2016 und 2017 sein Debüt mit dem niederländischen Certainty Racing Team in dem Renault Clio Cup Central Europe und in der TCR Germany. 2018 präsentierte sich er mit dem renommierten YACO Racing Team im Cockpit eines Audi RS 3 LMS bei den ADAC TCR Germany. |