10. April 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
In wenigen Tagen startet der Österreicher Simon Reicher in seine zweite ADAC-TCR-Germany-Saison. Im Rahmen der ADAC GT Masters hat das Warten für ihn nun ein Ende. „Es ist jeden Winter das Gleiche. Die Saison ist einfach viel zu schnell zu Ende und der Winter einfach viel zu lang“, so der 18-Jährige.
Dabei hatte der Youngster in diesem Winter besonders viel auf seiner Agenda stehen. Letzten Herbst wechselte Simon Reicher in das YACO Racing Team von Teamchef Uwe Geipel – ein Teamchef, der Motorsport-Geschichte geschrieben hat. DDR-Ralleymeister, Wartburg-Werksfahrer, Mitglied der Nationalmannschaft und Motorsportler aus Leidenschaft sind nur einige Stationen in seiner Motorsport-Laufbahn. Doch in erster Linie hat das sächsische Team um Uwe Geipel sehr viel Erfahrung mit frontangetriebenen Fahrzeugen. Unzählige Tourenwagen Welt- und Europameisterschaften bestritt des Urgestein des Motorsports mit seinen Fahrern, zu denen keine geringeren als Rahel Frey, Marc Basseng, seine beiden Söhne Charlie und Philip Geipel sowie der DTM- und F1-Pilot Markus Winkelhock gehören. „Mein Name in dieser Liste – Wahnsinn. Ich bin damit meinem Traum, einen GT-Boliden mit 600 PS in einem der Langstrecken-Klassiker zu fahren, einen großen Schritt nähergekommen. Doch erst einmal muss ich mich auf meine bevorstehenden Aufgaben konzentrieren“, so der Schüler der achten Klasse des Werkschulheims Felbertal. Bereits die ersten gemeinsamen Tests im Herbst auf dem Hockenheimring versprachen nur Gutes. Dazu sagte Simon: „Das war schon etwas ganz Besonderes. Gerade hatte ich die Saison auf dem Hockenheimring beendet, kam ich zum Testen wieder und erkannte mein Auto nicht. Mein Audi RS3 LMS ging gleich nach dem Saisonende in die Werkstatt von Uwe Geipel. Dort wurde der Audi für den Test vorbereitet. Anschließend wurde mir die Fahrtechnik mit einem frontangetrieben Rennfahrzeug erklärt und es ging raus auf die Strecke. Wahnsinn – ich habe den Audi nicht wiedererkannt. Der pfiff wie noch nie“. Der Auftakt einer gemeinsamen Saison 2018 war gemacht. Anschließend wurde der Audi in den Hallen von YACO Racing komplett demontiert und neu aufgebaut. Vor 10 Tagen war es dann soweit. Der erste Rollout mit dem neu aufgebauten Audi RS3 LMS in der Magdeburger Börde stand an. Es waren die offiziellen Testtage der ADAC GT Masters, die wie jedes Jahr ihren Auftakt in der Motorsport Arena Oschersleben erlebten. „Ich bin begeistert, was mein Ingenieur Thomas Gassert und meine Mechaniker Tony, Carsten und Matte da abgeliefert haben. Wir konnten alle Tests konzentriert und professionell abspulen. Und die Rundenzeiten, sofern man sie unter diesen Bedingungen heranziehen möchte, waren absolut top“, berichtet Simon Reicher.
Der große Rollout der Saison 2018 findet vom 13. bis 15. April auf dem 3.696 Meter langen Rundkurs der Motorsport Arena Oschersleben statt. Die ADAC TCR Germany startet um 09:30 Uhr in ihr erstes freies Training der Saison. Alle Rennen werden „live“ auf Sport 1 und im Internet auf der Seite von sport1.de übertragen.
Der 24-jährige Simon Reicher ist im Motorsport kein Unbekannter. Seine Karriere begann im Alter von 8 Jahren. Klassisch – auf der Kartbahn. „Ich bin froh im Kartsport, der klassischen Schule des Motorsports, aufgewachsen zu sein.“ Und das mit Erfolg. 2014 gewann das österreichische Motorsport Talent die 43. Trofeo delle Industrie im italienischen Lonato. Nach seiner aktiven Zeit im Kartsport wechselte der Österreicher 2016 in den Automobil Rennsport. Dort gab er 2016 und 2017 sein Debüt mit dem niederländischen Certainty Racing Team in dem Renault Clio Cup Central Europe und in der TCR Germany. 2018 präsentierte sich er mit dem renommierten YACO Racing Team im Cockpit eines Audi RS 3 LMS bei den ADAC TCR Germany. |