25. April 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Fünf Tage vor dem Start in die Saison der ACAC TCR Germany ist Österreichs jüngster GT-Motorsportler im Dauerstress. „Na klar, würde ich jetzt lieber im Auto sitzen und fahren, aber meine Sponsorentermine sind mir auch sehr wichtig. Ich lerne dabei immer wieder interessante Menschen kennen und bin beeindruckt, dass so viele meine Motorsportkarriere verfolgen“, so der Youngster.
Gerade einmal zehn Tage vor dem Start in die neue Saison der ADAC TCR Germany fanden die offiziellen Testtage im Rahmenprogramm der ADAC GT Masters in der Magdeburger Börde statt. Wie schon im Vorjahr, dem Debüt der ADAC TCR Germany, war die Motorsport Arena Oschersleben ein perfekter Gastgeber. Simon Reicher, der die Strecke aus seiner letzten Saison im Renault Clio Cup bestens kannte, konnte sein Testprogramm mit seinem neuen Auto, einem Audi RS3 LMS Ultra, bestens absolvieren. Die perfekte Vorbereitung, und auch das Training mit Jaap van Lagen machten sich am zweiten der drei Testtage für Reicher bezahlt. Am Ende des Tages stand die Startnummer 54, gefolgt von seinen Initialen REI, an der zweiten Position der offiziellen Anzeigetafel. Mehr als 35 Teilnehmer aus 11 Nationen boten eine fantastische Möglichkeit für einen ersten Schlagabtausch, doch an die zweitschnellste Zeit des Tages wollte keiner im Team von certainty so richtig glauben. Simons Teamchef Dillon Koster erzählte uns dann in einem Interview in englischer Sprache: „Mich verwundert dieses Ergebnis überhaupt nicht. Simon ist sehr jung und besitzt das nötige Gefühl für schnelle Autos. Hinzu kommt, dass er alles Wissen wie ein Schwamm aufsaugt und sich scheinbar zum Ziel gesetzt hat, mich auf der Strecke zu schlagen. Und auch wenn es mir schwerfällt, das zuzugeben, hat er dies bereits geschafft. Aber vielleicht kann das ja unter uns bleiben, dass muss er ja nicht erfahren“, sagt der sympathische Koster lachend.
Bei dem Saisonabschluss der ADAC TCR Germany im vergangenen Herbst auf dem baden-württembergischen Hockenheimring präsentierte die Firma Audi zum ersten Mal ihren RS3 LMS Ultra der Öffentlichkeit. „Wir sind zu diesem Zeitpunkt unser letztes Rennen im Renault Clio Cup gefahren und waren uns beide noch nicht einig, welchen Schritt wir als nächstes gehen werden. Sicherlich, die ADAC TCR Germany war bei uns schon ein Thema. Aber wir haben nicht wirklich mit ihr geliebäugelt. Als wir beide dann im Fahrerlager um die Ecke kamen und den Audi da haben stehen sehen, schauten Simon und ich uns an und wussten sofort – das wird sein neues Auto“, sagt sein Vater Peter Reicher.
Am kommenden Wochenende wird es dann für den 17-jährigen Schüler der 7. Klasse des Werkschulheim Felbertal in der Magdeburger Börde in der Motorsport Arena Oschersleben ernst, wenn es beim offiziellen Startschuss der Saison zum ersten Mal heißt: „Gentlemen, please start your Engine.“ „Es wird spannend, wenn aus dem Stand heraus 35 Fahrzeuge auf die erste Kurve zurasen. Das werde ich sicherlich nicht mit meinen Erfahrungen des letzten Jahres vergleichen können. Der Audi ist zwar etwas schwerer, aber keineswegs träger. Deutlich mehr Power, Difussoren vorne und hinten, die für einen ordentlichen Anpressdruck sorgen, und eine stärkere Bremsanlage, die ein späteres Bremsen ermöglicht, machen den Audi schon sehr agil“, berichtete Simon Reicher und fügt hinzu: „Ich muss mich aber auch mal für die unermüdliche Arbeit und Geduld bei meinem Vater bedanken. Wie sich jeder vielleicht denken kann, ist es in einer Vater-Sohn-Beziehung nie ganz einfach. Umso mehr schätze ich ihn für das, was er für mich auf sich nimmt. Aber da ist dann auch noch mein Team certainty Racing. Es ist mir eine besondere Ehre, einen so tollen Teamchef an meiner Seite zu haben. Dillon Koster, Teamchef, Instruktor und Fahrer, ist derjenige, der mir alles im Automobilsport beigebracht hat. Es ist ein schönes Gefühl, so ein starkes Team an meiner Seite zu wissen“, erklärt der sympathische Reicher.
Simon Reicher, der es sich in der kommenden Saison zur Aufgabe gemacht hat, das ein oder andere Mal durch eine Top-Ten-Platzierung auf sich aufmerksam zu machen, wird in seiner noch jungen Motorsportkarriere noch einige Male für positive Nachrichten sorgen. Welchen Inhalt diese positiven Nachrichten dann haben werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand genau sagen. Auf alle Fälle bleibt es spannend, seine Motorsportkarriere weiter zu verfolgen
Simon Reicher wird mit seinem Audi RS3 LMS Ultra vom 28.04. bis 30.04.2017, wenn die ADAC TCR Germany im Rahmenprogramm der ADAC GT Masters in der Motorsport Arena Oschersleben ihren Saisonstart einläutet, in seine erste GT-Saison starten. Wie in den Jahren zuvor, werden die Rennen auch in diesem Jahr am Samstag und Sonntag live bei Sport-1 zu sehen sein. Zusätzlich bietet die ADAC GT Masters einen Live-Stream an, der über die Internetseite des ADAC Motorsport erreicht werden kann.
Der 24-jährige Simon Reicher ist im Motorsport kein Unbekannter. Seine Karriere begann im Alter von 8 Jahren. Klassisch – auf der Kartbahn. „Ich bin froh im Kartsport, der klassischen Schule des Motorsports, aufgewachsen zu sein.“ Und das mit Erfolg. 2014 gewann das österreichische Motorsport Talent die 43. Trofeo delle Industrie im italienischen Lonato. Nach seiner aktiven Zeit im Kartsport wechselte der Österreicher 2016 in den Automobil Rennsport. Dort gab er 2016 und 2017 sein Debüt mit dem niederländischen Certainty Racing Team in dem Renault Clio Cup Central Europe und in der TCR Germany. 2018 präsentierte sich er mit dem renommierten YACO Racing Team im Cockpit eines Audi RS 3 LMS bei den ADAC TCR Germany. |