30. August 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Das Autodrom Most, 4.148 Meter lang, besteht seit 1983 als permanente Rennstrecke in der Nähe der tschechischen Stadt Most. Doch für Österreichs jüngsten Tourenwagenfahrer, den 16-jährigen Simon Reicher, ist sie ein weiterer weißer Fleck in seiner noch jungen Motorsportkarriere. Denn obwohl er in dieser Saison viele weiße Flecken (Rennstrecken) besucht hat, bestand für den Youngster im Vorfeld keine Trainings- oder Testmöglichkeit vor dem eigentlichen Rennen in Most. „Im Gegensatz zum Red Bull Ring und Zandvoort wird es am kommenden Wochenende eine wirkliche Premiere für mich“, berichtet Reicher zum bevorstehenden Rennen im Autodrom Most.
Das kommende Rennwochenende vom 03.09. bis zum 04.09.2016 verspricht für den Schüler der 6. Klasse am Werkschulheim-Gymnasium Felbertal in vielerlei Hinsicht spannend zu werden. Zum einen muss er innerhalb der ersten drei freien Trainings den Rhythmus der Strecke mit ihren 10 Rechts- und 18 Linkskurven verinnerlichen, zum andern muss er auch das Verständnis für sein Auto zurückgewinnen. Sah es am Red Bull Ring noch so aus, als sei bei dem sympathischen Österreicher der Knoten geplatzt – er verstand die Funktionsweise seines Renault Clio immer besser und stellte ihn auf Platz fünf im Finale ab –, so musste er in Zandvoort einen kleinen Rückschlag hinnehmen. „Ausgerechnet auf der Heimstrecke meines holländischen Certainty Teams kam ich mit meinem Auto nicht zurecht“, erklärte Reicher und fügte hinzu: „Egal was mir mein Renningenieur erklärte, egal welche Auswertungen wir machten, das Auto fühlte sich komplett anders an.“ Eine Herausforderung, die momentan oberste Priorität auf der To-do-Liste des jungen Motorsportlers hat. „Ich ärgere mich nicht über das Abschneiden in Zandvoort, ich ärgere mich mehr darüber, dass ich das Auto nicht verstanden habe. Das darf mir in Most nicht wieder passieren. Ich möchte unbedingt Zandvoort wieder gutmachen“, berichtet Reicher. Keine leichte Aufgabe, die da auf ihn wartet, zumal sich für den Youngster im Vorfeld keine Trainingsmöglichkeit mehr auf dem Autodrom Most bietet. Simon Reicher muss sich bis zum kommenden Wochenende mehr auf die theoretischen Werte wie Streckenlayout, Gangwechsel, Brems-, Einlenk- und Gaspunkte konzentrieren. „Ich habe im Internet noch ein paar Onboard-Videos gefunden, die aus einem Renault Clio in Most gemacht wurden“, sagte Reicher.
Das vorletzte Rennen in der Renault-Clio-Cup-Central-Europe-Meisterschaft-2016 steht vom 03.09. bis zum 04.09.2016 im tschechischen Most auf dem Plan und findet im Rahmen des „Czech Truck Prix 2016“ statt.
Der 24-jährige Simon Reicher ist im Motorsport kein Unbekannter. Seine Karriere begann im Alter von 8 Jahren. Klassisch – auf der Kartbahn. „Ich bin froh im Kartsport, der klassischen Schule des Motorsports, aufgewachsen zu sein.“ Und das mit Erfolg. 2014 gewann das österreichische Motorsport Talent die 43. Trofeo delle Industrie im italienischen Lonato. Nach seiner aktiven Zeit im Kartsport wechselte der Österreicher 2016 in den Automobil Rennsport. Dort gab er 2016 und 2017 sein Debüt mit dem niederländischen Certainty Racing Team in dem Renault Clio Cup Central Europe und in der TCR Germany. 2018 präsentierte sich er mit dem renommierten YACO Racing Team im Cockpit eines Audi RS 3 LMS bei den ADAC TCR Germany. |